16.3.2014 Abschiedstag für die Flutlichtmasten

Das war es also. Trauerfeier, „Leichenschmaus“ mit Kaffee, Kuchen und polnischem Wodka bei zunächst dem Anlass angemessen tristem, sich dann aber besserndem Wetter im Offenbacher Hafen zwischen Schrott aus dem Main und hohen Abraumhalden. Zum Abschied nehmen und Erinnerungsstücke kaufen hatte die IGS zusammen mit der SBB eingeladen, mit tatkräftiger Unterstützung von Vereins- und GmbH-Seite.

Von 12 Uhr an war geladen, und wenig überraschend kamen erste Besucher frühzeitig, um sich unter den schönsten Memorabilien etwas auszusuchen. Die nur acht verfügbaren Scheinwerfer waren ruckzuck verkauft. Befremdlich war die Besichtigung dadurch, dass die Masten bereits erheblich beschädigt waren: Dort wo die Andenken herausgeflext wurden, klafften schmerzliche Lücken. Dafür kamen sehr schöne Exemplare zum Angebot, von der kleinen Schraube bis hin zu zwei Meter langen Leitersegmenten.

Es herrschte insgesamt eine zwar wehmütige, aber auch muntere Stimmung unter den über die Stunden schätzungsweise 300–400 Trauergästen, auch Sascha Korb und Marcel Mosch waren da. Hinzu kamen zahlreiche Pressevertreter. Mara Dittrich und David Fischer vertraten den Profibereich und packten kräftig beim Getränke- und Kuchenverkauf mit an. Vom Verein waren Barbara Klein, Schatzmeister Thomas Zahn und Vizepräsident Volker Stumpf mit Retterschals dabei. Sie konnten sich am Abend auf Tageseinnahmen von über 4000 Euro freuen. Über die restlichen Spendengelder und ihre Verwendung wird in den nächsten Tagen zu berichten sein, wenn vollständig Bilanz gezogen wurde. Von der ehemaligen GOAB war Michael Maier trotz zweier nebenbei zu betreuender Kinder im Dauereinsatz und schnitt noch zahlreiche Wunschstücke zurecht. Glückliche Neubesitzer füllten damit zum Teil ganze Autos. Montags rückten dann die Container an, Zielort Schrottpresse.

Der gute Besuch freute die Organisatoren und Aktivisten des Projekts, die noch einmal in voller Mannschaftsstärke angetreten waren, zeigte er doch erneut, dass das Schicksal der Masten eben kein Steckenpferd einer kleinen Minderheit war. Zustimmung war in den drei Jahren auch von anderer Seite oft zu hören, wurde aber leider häufig nicht durch Taten untermauert. Der Archäologe Thomas Knopf (Tübingen) stellte anhand einer Studie über lange Zeiträume der Vorgeschichte fest: „Diskrepanzen zwischen Einstellung und Verhalten [sind] eher die Regel, also eine menschliche Grundeigenschaft, eine conditio humana.“ So wahr wie schade.

In die Wehmut mischt sich bei den Beteiligten Dankbarkeit für die viele Unterstützung während der drei Jahre und für zahlreiche schöne, interessante und bisweilen auch skurrile Begegnungen.

Beim Heimspiel gegen Großaspach nahmen Präsident Claus-Arwed Lauprecht, Schatzmeister Thomas Zahn und Barbara Klein in der Halbzeitpause dankbar die erlösten 4350,-- Euro entgegen.

 

 

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